Die mutige neue Perspektive, dem Grünzug entlang der Kahl sein landschaftliches Gepräge zurück zu geben und den Landschaftsraum mit der Regionalen Gartenschau bis zum Ortskern Alzenaus zu führen ist mit dem Erhalt der Bestandsgebäude der Papierfabrik nicht zu vereinbaren. Mit großem Respekt vor diesem großartigen Landschaftsplan wird daher ein Entwurf für die neue Stadthalle und Musikschule in Alzenau vorgeschlagen, der sich als Objekt(e) in der Landschaft präsentiert. Der Weg vom oder über den Mühlweg soll - nach Jahrzehnten der gewerblichen Nutzung - wieder als Weg durch einen Landschaftsraum erfahrbar gemacht werden.
Ein Großteil des Bauvolumens des Neubaus wird - zur Wahrung der Maßstäblichkeit der Umgebungs- bebauung - in die neu geschaffene Landschaftskante geschoben. Über der Landschaftskante, von der aus der Blick über die Kahlauen und das zukünftige Gartenschaugelände schweift, erheben sich die identifkationsstiftenden, gläsernen Kuben der Musik- schule und die des großen Saals als „landmarks“ im Landschaftsraum. Durch das Einschieben der Nebenräume der Stadthalle ins Erdreich und die kompakte Kubatur der oberirdischen Baumassen (optimiertes A/V-Verhältnis) minimieren sich zudem die luftberührten Außenflächen. Die Wärme- abstrahlung wird verringert und wertvolle Heizenergie eingespart. Der Gebäudeentwurf ist somit sowohl gestalterisch als auch energetisch von großer Nachhaltigkeit geprägt.