Analyse
Die Besonderheit der zu lösenden Aufgabe ist die Initialzündung, die von dem geplanten und gebauten Objekt auf die weitere B-Plan und spätere bauliche Entwicklung ausgehen wird. Das Konzept des vorliegenden Entwurfs setzt daher bei einer Analyse des Masterplans von Trojan und Trojan an. Dieser sieht vor, zwischen Konsul-Smidt- und Hafenstraße Cluster aus drei bis vier Gebäuden zu schaffen, die zu diesen beiden Seiten je einer Baulinie folgen. Der Masterplan geht von sehr einfachen 2- bis 5-geschossigen kubischen Geometrien für die Gebäude aus, welche punktuell – an Durchwegungspunkten – bis zur 7-Geschossigekeit anwachsen.
Die Weiterentwicklung des B-Plan-Entwurfs fordert eine linienartig höhere baulichen Entwicklung entlang der Konsul-Smidt-Straße anstatt der Trojan´schen punktartigen Erhöhung von Gebäudevolumen und fordert per Baulinie die Besetzung der Grundstückecken Konsul-Smidt-Straße/Grüne Korridore. Es wird vorgeschlagen, hier die Trojan´sche Idee exakter im B-Plan aufzunehmen, da sonst eine Vermischung von Typologien aus einer im B-Plan-Entwurf tendenziell sich abzeichnenden Blockrandschließung und Höhen-Betonung der Flucht Konsul-Smid-Straße und der Trojan´schen Idee der Gebäudecluster das Ergebnis der Bebauung sein wird.
Eine erste Analyse von möglichen Gebäudegeometrien führt zu der Erkenntnis, dass nur die von Trojan und Trojan vorgeschlagenen einfachen Geometrien zu einer schlüssigen Clusterbildung einer Gebäudegruppe führen. Zu aufgelöste Kubaturen oder Häuser mit einer eigenen Formvarianz könnten nur dann als Cluster wirken, wenn alle Gebäude vom gleichen Architekten entworfen würden, was im vorliegenden Fall unwahrscheinlich ist.
Es ist eher davon auszugehen, dass sich Firmen und Investoren in der Überseestadt ansiedeln werden, die wie die Fa. Strabag bei der vorliegenden Auslobung effiziente und nutzungsflexible Bauten anstreben.
Die Auslobungsvorgaben, welche für das zu entwickelnde Gebäude eine hohe Effizienz und Wirtschaftlichkeit und für die angestrebte Nutzung als Amtsgebäude kurze Wege zwischen den Abteilungen fordern, führen nahezu zwangsläufig zu einem kompakten Gebäudevolumen mit einfacher Geometrie.
Konzept
Es wird ein U-förmiges Gebäude als 4-geschossige Kubatur vorgeschlagen. Rückwärtig ergänzt ein eingeschossiger Riegel die Grundform zu einem Quadrat und schließt den Hof zu den Nachbarn ab. Es entsteht somit ein geschützter Hofraum mit angenehmer Proportion (Höhe zu Breite = Goldener Schnitt). Die von den zukünftigen Nachbarn ggf. als störend empfundenen Nutzungen und Bespielungen des Hofes werden durch die allseitige Schließung desselben auf ein Minimum beschränkt. Zudem ermöglicht die Gebäudeform eine hervorragende Sicherung für die derzeit angestrebte Nutzung ohne dass das Grundstück zusätzlich eingefriedet oder eingezäunt werden muss.
Es wird die Ebenerdigkeit des Erdgeschosses zum Terrain vorgeschlagen, um auch eine gewerbliche Nutzung des Parterres zu ermöglichen. Dann wäre sogar eine Gastronomie entlang der Konsul-Smidt-Straße denkbar, welche den Innenhof zusätzlich bespielt.