Kurzfassung der Grundidee
Es werden zwei Baukörper für Wohnheim und Kita formuliert, die sich präzise in die Gestaltungs- prinzipien des Masterplans und in die reizvolle Topografie einfügen. Die Höhenentwicklung des Baufeldes wird zur Ausbildung besonderer Orte und Wege innerhalb des Gesamtensembles genutzt. Hierbei nimmt die Ausbildung der Kita als ebenerdiger Patiotypus eine Schlüsselstellung ein. Dies ermöglicht zum Einen der Kita ein Leben und Arbeiten geschützt vor äußeren Faktoren „auf einem Niveau“ mit ständigem Außenraumkontakt, zum Anderen kann die Dachfläche als barrierefrei erreichbare gärtnerisch gestaltete Fläche für das Wohnheim ausgebildet werden.
Entwurfsleitende Ideen, Gebäudekonzept
Die Vorgaben des Baufeldes und der Gestaltungs- richtlinien werden präzise umgesetzt. Dabei werden die Potentiale des Ortes mit seiner reizvollen topografischen Situation und seiner „grünen“ West- seite und seiner „urbanen“ Ostseite für die Signifikanz und die Anforderungen der einzelnen Bausteine des Raumprogramms ausgenutzt. Schlüsselelemente sind hierbei:
- Die östliche den Campus begleitende Erdge- schosszone wird mit öffentlich wirksamen Elementen des Raumprogramms aktiviert. Dabei wird der sich aus der Topografie des Campus ergebende Sockel genutzt und mittels Sitzplätzen, Rampen und Treppen zu einer kommunikativen Zone entlang des Campus ausgebildet.
- Die Kita wird so positioniert, dass zum Einen ein selbständiger Baukörper realisiert werden kann und ablesbar bleibt, zum Anderen der Eingangbereich der Kita mit ihrem Foyer/Mehrzweckraum/Elterncafé mit dem oberen östlichen Campus in einen kommunikativen Dialog tritt. Im Inneren trennt ein niveauüberwindender Verteiler mit Arenatreppe und Rutsche für die Kinder das Foyer vom Kernbereich – situiert zwischen zwei Patios. Die gesamte Betreuung, das pädagogische Arbeiten und die Versorgung findet somit auf einem Niveau mit intensivem Außenraumbezug statt. Gleichzeitig kann das Dach der Kita als Garten des Studenten- wohnheims ausgebildet werden und eröffnet Durchwegungsmöglichkeiten über das Baufeld. Die Grüngestaltung des Daches berücksichtigt hierbei sowohl die Erwartungen an einen geschützten Außenbereich der Kita, als auch an einen die Gemeinschaft stärkenden Dialog der Nutzer, der aus Sicht der Entwurfsverfasser ein belebendes Element des Gesamtensembles sein wird.
- Die Wohngeschosse werden über unterschiedliche Wohntypologiern, Ausbildung von Gemeinschafts- terrassen und kommunikativen Treffpunkten (z.B. auch der nicht in den Keller „verbannten“ Wasch- räume) unter Berücksichtigung der Besonnung und Durchlüftung so strukturiert, dass sowohl das Zurückziehen als auch das Gemeinschaftliche des studentischen Wohnens Berücksichtigung findet. Wie in einer kleinen Stadt führt der Weg zum Freund oder Freundin innerhalb des Wohnheims durch Gassen, über Plätze und Terrassen und entlang von Galerien und Aussichtsplateaus. Anonymität wird somit vermieden, Kommunikation gefördert.
- Die Wohntypen reichen von 1-Raum-Appartements, 2er- und 3er Wohngemeinschaften bis hin zu als „Paar“- Wohnung oder Eltern- Kindwohnung kombinierbare Laubengangappartements. Die Wohn- gemeinschaften sind zu den Gemeinschaftsflächen ausgerichtet, so dass deren Wohnräume als „Lärmpuffer“ zu den Individualzimmern fungieren.
- Die angestrebte Wirtschaftlichkeit und Nach- haltigkeit wird durch eine kompakte Bauform, gute Umnutzbarkeit durch einfaches Schottenbauprinzip, Trennung der Funktionen, durchgehende Zwei- bündigkeit des Grundrisses, einem hohen Vor- fertigungsgrad, Standardisierung und konsequente thermische Trennung der Baukonstruktion, einem günstigen, pflegeleichtem und hoch beanspruch- barem Fassadenmaterial und einer einfachen Revisionierbarkeit der Installationskomponenten sicher gestellt.